MEERWASSERAQUARIUM EINRICHTEN - DIE 7 HÄUFIGSTEN FEHLER
Schon bevor Du den ersten Tropfen Wasser in Dein Aquarium füllst, gibt es so einige Dinge zu beachten. Wir geben Tipps, wie Du die folgenden Fehler vermeiden kannst.
#1 Das Gesamtgewicht unterschätzen
Ein Aquarium mit Deko und Wasser kann sehr schnell sehr schwer werden. Bereits ab 300 Liter lohnt es sich deshalb durchaus einen Blick in die zulässige Nutzlast der Decken zu werfen bzw. ggf. mit einem Statiker Rücksprache zu halten.
#2 Zu kleine Dimensionierung des Technikbeckens
Für den Fall eines Strom- oder Pumpenausfalls sollte das Technikbecken groß genug sein, um das zurücklaufende Wasser auffangen zu können. Weiterhin kann ruhig etwas Platz gelassen werden, so dass man später problemlos zusätzliche Filter installieren, ein Algenrefugium integrieren oder einen Ablegerbereich für Korallen einrichten kann.
#3 Technik, die gewartet und gepflegt werden muss, an schwer zu erreichenden Stellen installieren
Es macht keinen Sinn den Abschäumer in der hintersten Ecke zu montieren, wenn man jede Woche den Topf reinigen muss. Am besten denkst Du schon vor Inbetriebnahme an die Reinigung – so hast Du später weniger Ärger und die regelmäßigen Pflegearbeiten werden Dir deutlich leichter fallen.
Dieses Bild ist vielleicht nicht gerade das beste Beispiel für ein großes, geräumiges Technikbecken. Jedoch ist die Höhe des Unterschrankes gut gewählt, um alle Pflegearbeiten problemlos durchführen zu können. Die Steckdosenleisten sind hinter der Verkleidung seitlich fixiert und versteckt. Die weißen Wände des Unterschrankes werden von Magneten gehalten und können je nach Bedarf abgenommen werden.
#4 Steckdosen am Boden
Steckdosen und Verteilerleisten sollten nicht achtlos auf dem Boden verteilt in Aquariennähe liegen. Am besten verwendet man spritzwassergeschützte Feuchtraumdosen und fixiert diese fest an erhöhten Punkten oder kopfüber im Aquarienunterschrank. So verhindert man ein Eindringen von Wasser und damit einen Kurzschluss.
#5 Zu wenig Strömung
Die Rolle der Strömung wird gerne unterschätzt. Das Wasser sollte sich nicht nur bewegen, sondern nach Möglichkeit die komplette Dekoration umspülen, sodass keine „Gammelecken“ entstehen. Außerdem brauchen Korallen Strömung um einen Austausch mit dem Wasserkörper zu ermöglichen. Erst so werden ausreichend Nährstoffe und Spurenelemente zugeführt und Schadstoffe abtransportiert. Als Richtwert gilt, dass mindestens das 10 – 15fache des Beckenvolumens pro Stunde umgewälzt werden sollte. Strömung ist übrigens auch für Fische wichtig, da sie teilweise sogar ihre Reviere vom Strömungsbild abhängig machen.
SPS-Korallen wie diese schöne Acropora benötigen besonders viel Strömung und können durchaus eine Umwälzung vom 30-50fachen des Beckenvolumens pro Stunde vertragen.
#6 Es komplizierter machen, als es ist
KISS – „Keep It Stupid, Simple“ – heißt: Alles möglichst einfach halten. Gerade beim Einstieg sollte man sich zunächst an die Grundausstattung und an die Empfehlungen der Hersteller halten. Abenteuerliche Einstellungen in der Beleuchtung oder innovative selbstgebastelte Lösungen können (müssen sicherlich nicht) nach hinten losgehen.
#7 Keine Unterlage verwenden
Ein Glasaquarium sollte nicht „nackt“ auf dem Untergrund stehen, sondern nach Möglichkeit mit Styropor oder einer Matte unterlegt werden. So werden kleine Unebenheiten im Boden oder im Regal ausgeglichen und die Belastung auf die Scheiben ausbalanciert. Auch von oben sollte möglichst keine Last (wie z.B. eine Tischplatte) auf dem Aquarium liegen.
Wir selbst haben übrigens schon mit dem letzten Punkt Bekanntschaft gemacht: In der WG eines Kumpels wurde ein „Theken-Aquarium“ aufgebaut (zum Glück waren noch keine Fische drin – dafür aber Wasser). Als sich 3 starke Männer mit ihrem Bier auf die Theke gestützt haben, hat es einmal „KNACK“ gemacht und das Aquarienwasser ist durchs Wohnzimmer gelaufen. Wir hoffen natürlich, dass Dir das nicht passiert und wünschen Dir viel Spaß bei der Einrichtung Deines Meerwasseraquariums!