MEERWASSERAQUARIUM KAUFEN - TIPPS VOR DER ANSCHAFFUNG
Du hast Dich entschlossen Dir ein Stück traumhafte Unterwasser-Landschaft nach Hause zu holen? Eine super Entscheidung! Doch bevor Du Dich in die Welt der Riffaquaristik stürzt, wollen wir Dir ein paar wichtige Tipps mit auf dem Weg geben - damit Du gut vorbereitet ins Abenteuer Meerwasseraquaristik startest.
Tipp 1: Mach Dich fachkundig und informiere Dich!
Die Aquaristik ist ein vielseitiges Hobby. So setzt sich der Aquarianer sowohl mit biologischen und chemischen, als auch mit technischen Aspekten auseinander. Allein die Tatsache, dass Du das hier liest, zeigt, dass Dein Wissensdurst groß genug ist!
Heutzutage ist die Informationsflut gewaltig. Deshalb halte Dich zu Beginn nicht mit den Details auf. Das verwirrt nur und nimmt Dir die Lust anzufangen. Aquarien sind komplexe Systeme, in denen Faktoren sich gegenseitig beeinflussen und viele Wege nach Rom führen. Wichtig für Dich zu wissen ist, dass es in der Meerwasseraquaristik für jedes Problem auch immer mindestens eine Lösung gibt!
Solange Du lesen kannst (und das kannst Du offensichtlich), wirst Du die notwendigen Grundlagen schnell verstehen. Und selbst wenn Du nicht lesen kannst, findest Du im Internet eine Vielzahl von Videos und Podcasts zum Thema. Daneben gibt es diverse Foren, Zeitschriften und natürlich: Bücher.
Um nicht den Überblick zu verlieren, empfehlen wir Dir lieber ein Buch intensiv zu lesen, statt 10 Verschiedene zu überfliegen. Achte beim Kauf auf das Erscheinungsjahr. Älter als 10 Jahre sollte das Buch nicht sein, denn gerade in der letzten Zeit hat sich unglaublich viel getan. Zu guter letzt, frag uns oder andere Händler. Wir von Coralaxy helfen Dir und beraten Dich gerne!
Keine Sorge! Eine komplette Bibliothek zu durchforsten ist sicherlich nicht notwendig, um mit der Meerwasseraquaristik zu starten. Beschränke Dich lieber auf ein oder zwei Bücher und ergänze Dein Wissen mit Podcasts oder Videos. Auch der Austausch mit anderen Aquarianern über die sozialen Medien oder in einem Forum kann hilfreich sein.
Tipp 2: Überschlage die Kosten!
Ein geläufiges Vorurteil: „Meerwasseraquarien sind teuer!“ - Stimmt. Aber es lohnt sich! :)
Meerwasseraquaristik ist ein Hobby – ein Hobby, das natürlich auch Geld kostet. Aber auch mit begrenztem Budget ist es möglich sich ein wunderschönes Riffbecken einzurichten.
Tja, wieviel kostet nun eigentlich so ein Meerwasser-Aquarium? Die nicht-zufriedenstellende Antwort: Es kommt ganz darauf an.
Entscheidender Kostenfaktor ist die Größe des Beckens. Denn je größer das Becken, desto mehr Technik muss verbaut werden. Damit einhergehend steigen die Kosten für Strom und Verbrauchsmaterialen. Schließlich passen auch einfach mehr Tiere in ein größeres Becken. Aber trotzdem können die Kosten stark variieren, wobei vor allem die Art der Beleuchtung (LED vs. T5) und der Besatz (Weichkorallen vs. Seltene Steinkorallen) eine Rolle spielen.
Bei Deiner Budget-Planung solltest du zunächst die Anschaffungskosten für die Erstausstattung berücksichtigen.
Zur Erstaustattung gehören:
- (Plexi-)Glasbecken
- Beleuchtung
- Strömungspumpe
- Heizstab
- Abschäumer
- Umkehr-Osmose-Anlage
- Dekoration (Sand, Lebendgestein…)
- Dichte-Messgerät
- Thermometer
- Scheibenreiniger, Schläuche
- Sonstiges (Eimer, Waage, Messbecher…)
Optional zur Erstaustattung:
- Filtration (Biofilter, Vliesfilter…)
- Technikbecken
- Verrohrung
- Rückförderpumpe
- Unterschrank / Gestell und Verkleidung
- Nachfüllautomatik
- Dosieranlage
- Steuerung
Hinzu kommen Kosten für den Besatz (Korallen, Fische, Wirbellose) und laufende Kosten für Strom und Verbrauchsmaterialien.
Zu den Verbrauchsmaterialien gehören:
- Meersalz
- Wasser-Tests
- Futter
- Mineralien-, Karbonatversorgung
- Filtermaterial
- Sonstiges (Nährstoffkontrolle, Spurenelemente, Bürsten etc.)
Es muss nicht immer teuer sein. Weichkorallen, wie das Keniabäumchen, sind bereits für knapp 15 € erhältlich.
Eine grobe Orientierung geben Dir auch folgende Kostenbeispiele:
1. Kosten für ein Nano-Meerwasseraquarium (60 - 75 Liter)
Anschaffungskosten |
650 € |
Zubehör pro Jahr |
200 € |
Strom pro Jahr |
240 € |
Besatz (erstes Jahr) |
400 € |
GESAMTKOSTEN 1. Jahr |
1450 € |
Monatliche Kosten ab 2. Jahr |
45 € |
2. Kosten für ein Aquarium mit Technikbecken (500 - 750 Liter)
Anschaffungskosten |
5500 € |
Zubehör pro Jahr |
550 € |
Strom pro Jahr |
800 € |
Besatz (erstes Jahr) |
2300 € |
GESAMTKOSTEN 1. Jahr |
9150 € |
Monatliche Kosten ab 2. Jahr |
160 € |
3. Zum Vergleich: Kosten für einen Hund
Anschaffungskosten |
500 € |
Zubehör pro Jahr |
800 € |
Hundesteuer, Tierarzt... |
350 € |
GESAMTKOSTEN 1. Jahr |
1650 € |
Monatliche Kosten ab 2. Jahr |
95 € |
Wie Du siehst, sind die Anschaffungskosten zunächst erstmal sehr hoch. Jedoch relativieren sich die Kosten für ein Aquarium insgesamt mit der Zeit und erreichen mitunter „Hunde-Niveau“.
Als grobe Faustformel gilt: 10 - 15 € pro Liter (Kosten für Erstausstattung und Erstbesatz).
Tipp 3: Wähle die Größe Deines zukünftigen Aquariums!
Die geplante Größe Deines Wunsch-Aquariums sollte nicht nur aus Kostensicht betrachtet werden. Auch andere Faktoren solltest Du von Anfang an berücksichtigen.
Welche Vor- und Nachteile haben kleine Becken gegenüber größeren Aquarien?
Wie Du oben bereits gesehen hast, sind kleinere Aquarien im Normalfall kostengünstiger. Ein weiterer Vorteil von Nano-Becken ist, dass der Pflegeaufwand entsprechend niedriger ausfällt. Darüberhinaus kannst Du ein kleines Aquarium viel schneller in Betrieb nehmen und fast überall aufstellen - vielleicht sogar im Büro oder in einer hübschen Ecke im Badezimmer.
Ein Nachteil von Nano-Meerwasseraquarien ist, dass Wasserwerte viel wahrscheinlicher und heftiger schwanken. Der Grund ist, dass das kleine Wasservolumen Veränderungen, insbesondere des Salzgehaltes oder der Temperatur, nicht so stark abpuffern kann. Das grenzt auch die Auswahl des Besatzes deutlich ein. Empfindliche SPS-Steinkorallen sind nicht unbedingt die erste Wahl für ein Nano-Meerwasseraquarium und nur wenigen Fischarten reicht ein Schwimmraum unterhalb von 150 Litern.
Ein idealer Kompromiss zwischen „kleineren“ und „größeren“ Aquarien, sind Becken zwischen 200 und 500 Litern. Sie haben unserer Meinung nach die optimale Größe für den Start in die Meerwasser-Aquaristik.
Tipp 4: Entscheide Dich für einen Standort!
Beachte bei der Wahl des Standortes die zulässigen Nutzlasten Deiner Wohnräume und kläre Deine Aquarien-Platzierung ggf. mit einem Statiker ab. Der Boden muss schließlich nicht nur das Wasser tragen, sondern zusätzlich noch Glas, Dekoration, Unterschrank und Beleuchtung. Da kommt man schnell an eine halbe Tonne pro m² oder mehr. Generell empfehlen wir Dir Dein Aquarium nicht in die Zimmermitte zu stellen, sondern am besten an eine tragende Wand und auf einer stabilen Unterkonstruktion.
Alle Punkte, die Du bei der Standortwahl berücksichtigen solltest:
- Nutzlast der Wohnräume: ab 300 Liter Beckengröße abklären
- Untergrund: möglichst eben
- Sonneneinstrahlung: vermeide direkte Sonneneinstrahlung ins Aquarium
- Geräuschkulisse des Raumes: Aquarium kann als „zu laut“ (Geräusche der Pumpen etc.) bspw. im Schlafzimmer empfunden werden. Es sollte aber auch zuliebe der Aquarienbewohner nicht im Partykeller aufgestellt werden
- Platz vor und um das Becken: lass Dir Raum für Pflegearbeiten
- Unmittelbare Nähe zu wertvollen Möbelstücken oder elektrischen Geräten: möglichst vermeiden, denn Gefahr von Wasserspritzern
- Steckdosen und Nähe zum Bad: vereinfacht die Stromversorgung der Technik und den Wasserwechsel
- Präsenz: schließlich soll Dein Aquarium auch gesehen werden!
Tipp 5: Plane Deinen Besatz im Voraus!
Um ein harmonisches Zusammenleben Deiner Riffbewohner zu gewährleisten, solltest Du von Anfang an eine grobe Vorstellung von Deinem Besatz haben. Welche Tiere möchtest Du letztendlich in Deinem Aquarium pflegen? Erfüllt die Größe Deines Beckens und das Konzept Deines Riffaufbaus die Ansprüche Deiner Pfleglinge? Vertragen sich die Arten untereinander?
Diese Fragen solltest Du Dir am besten vor dem Kauf eines Meerwasseraquariums stellen. So kannst Du noch rechtzeitig auf die Ansprüche einzelner Arten eingehen und Dein Konzept ggf. anpassen. Kaiser- und Doktorfische können teilweise erst ab 1000 Liter oder mehr artgerecht gepflegt werden. Kardinals- und Mirakelbarsche sind dämmerungsaktiv und verstecken sich tagsüber gerne unter Überhängen oder in Höhlen. Dein Becken sollte also dementsprechend strukturiert sein.
Plane auch die Reihenfolge Deines Besatzes: beginne immer mit den friedlichen und setze erst danach territoriale Vertreter dazu.
Der König-Salomon Zwergbarsch ist ein sehr schwimmfreudiger Geselle und benötigt, trotz seiner relativ kleinen Größe, ein Aquarium von mindestens 150 Litern.
Natürlich sind kleine Änderungen auch im Nachhinein möglich. Trotzdem hilft es, die Ausstattung und die Gestaltung des Beckens mit Bezug auf den Besatz im Voraus zu planen.
Coralaxy wünscht Dir einen guten Start in die Meerwasseraquaristik!